Heilfrieren in Warmbad
Die positiven Wirkungen von Kälteanwendungen (Umschläge, Wickel, Tauchbäder, Güsse) sind bereits seit dem Altertum bekannt. Trockene kalte Luft wurde erstmals in Japan zur Behandlung der rheumatischen Arthritis eingesetzt. In Deutschland hielt die Ganzkörperkältetherapie Mitte der 1980er Jahre zur Behandlung entzündlich-rheumatischer Erkrankungen Einzug. Die Anwendungsgebiete wurden seither erweitert, so dass die anfangs nur in Reha-Kliniken durchgeführte Ganzkörperkältetherapie inzwischen verstärkt auch in öffentlichen Sport-, Kur- und Behandlungszentren zur Prophylaxe, Regeneration und Therapie angeboten wird.
Folgende Effekte der Ganzkörperkältetherapie sind nachgewiesen:
- Schmerzlinderung durch Hemmung der Schmerzweiterleitung
- Desensibilisierung
- Entzündungshemmung
- Stoffwechselanregung
- Wundheilung
- Regulation des Spannungszustandes der Skelettmuskulatur
- Funktionsverbesserung des Stütz- und Bewegungsapparates
- Anregung- bzw. Dämpfung der Stimmungslage (z.B. Stressreduktion)
- Sauerstoffbindung im Blut, erhöhte Leistungsfähigkeit der Muskulatur
- Training des Herz-Kreislauf-Systems (Blutdruck- und Pulswerte)
- Ökonomisierung des Energiehaushaltes
- Aktivierung der Fettverbrennung
Wirkungsweise
Durch die an der Hautoberfläche liegenden Kälterezeptoren werden thermische Reize ausgelöst. Über die nervale Vernetzung im peripheren und zentralen Nervensystem kommt es zur Beeinflussung verschiedener Regulationsmechanismen im gesamten Körper (Reizweiterleitung). Die Folge sind umfassende Anpassungs- und Wiederherstellungsreaktionen in körperliche Strukturen und Prozesse, wie z.B. im:
- Nervensystem
- Gefäßsystem
- Hormonsystem
- Immunsystem
- Herz-Kreislauf-System
Indikationen
Positive Wirkungen hat die Ganzkörperkältetherapie insbesondere bei folgenden Krankheitsbildern und Beschwerden:
- Arthrose
- Asthma bronchiale
- Atopische Erkrankungen
- Bewegungskoordination
- Chronische Schmerzen
- Fibromyalgie
- Immunvermittelte entzündliche Erkrankungen
- Infantile Zerebralparese
- Kreislaufregulationsstörungen
- Morbus Bechterew
- Multiple Sklerose
- Neurodermitis
- Primäre Insomnie
- Psychische Störungen
- Rheumatoide Arthritis
- Schlafstörungen
- Schuppenflechte
- Sekundäre Insomnie
- Wirbelsäulensyndrome
Kontraindikationen
In folgenden Fällen dürfen Kälteanwendungen nicht ohne ärztliche Abklärung zum Einsatz kommen:
- Unbehandelter Bluthochdruck
- Herzinfarkt, der weniger als ein halbes Jahr zurückliegt
- Herzschrittmacher
- Frische postoperative Zustände der inneren Organe (z.B. Herz-Operationen)
- Dekompensierte Erkrankungen des Herz-Kreislauf- und Atmungssystems
- Periphere Durchblutungsstörungen
- Abgelaufene Venenthrombosen
- Akute Venenentzündungen
- Akute Infekte der Atemwege
- Nieren-/Harnwegserkrankungen
- Schwere Blutarmut
- Kälteallergien
- Tumorerkrankungen
- Anfallsleiden
- Großflächige Hautinfektionen